Die Oberfläche eines Instrumentes ist bei meinen Reparaturen der Teil, der mitunter gesondert betrachtet wird.

Wenn der Etat für die Reparatur eingeschränkt ist, kann die Reparatur der Oberfläche ein "Streichposten" werden; und das aus zwei Gründen:

- die Schönheit der Oberfläche hört man nicht

- eine Repartur der Oberfläche kann mit einigermaßen vertretbarem Mehraufwand nachträglich zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Dies gilt so nicht für die Reparaturen an der akustischen Anlage oder dem Spielwerk:

neue oder neubefilzte Hämmer können z.B. nur nachträglich eingebaut werden, wenn dabei zeimliche viele Arbeitsgänge erneut gemacht werden, die bei einer vorhergehenden Reparatur schon einmal gemacht worden sind.

ein neuer Stimmstock kann nachträglich auch nur eingebaut werden, wenn dazu die Besaitung sowie die Gußplatte ausgebaut werden, was auch bedeutet, dass die Gussplatte danach wieder neu aufgepasst werden muss und die Besaitung erneuert wird. Beim Flügel kämen noch die zusätzlichen Arbeiten an der Dämpfung hinzu.

Deswegen rate ich immer dazu, Reparaturen in sinnvollem Umfang durchzuführen.
Kleine Basteleien, die ein Symptom beseitigen sollen, kosten auch Geld, bringen aber häufig keine echte Verbesserung und dazuhin andere Symprome klarer zu Bewusstsein: ein repariertes Spielwerk bringt z.B. Mängel der akustischen Anlage wieder deutlich zu Gehör!
Also notfalls lieber an der Optik sparen...

Gehäuse-Oberflächen können:

- retouchiert

- aufgefrischt oder

- abgebeizt und komplett neu lackiert werden.


Dabei ist eines völlig klar: Gute Lackierungen kosten Geld!

und außerdem: Minderwertige Lackierungen sehen nicht lange gut aus!